Sander Vonk gewinnt das Race Across Austria “Gravel ULTRA 300”

Das Race Across Austria (RACA) ist ein Mythos in der Ultra-Distanz-Szene. In diesem Jahr fand mit dem „Gravel ULTRA 300“ erstmals eine neue Wertung statt, die Extremsportler auf eine 300 Kilometer lange und 5.000 Höhenmeter schwere Reise durch das Mühlviertel schickte. Die Strecke: Ein selbstunterstütztes Abenteuer über feinsten Schotter, Wald- und Wiesenwege, garniert mit der berüchtigten „Mühlviertler Schlaglochgarantie“ auf den verkehrsarmen Asphaltstücken.

Für die Bikefriends Salzburg stellte sich unser erfahrener Athlet Sander Vonk dieser großen Herausforderung.

Ein ungeplanter Soloritt in die Nacht

Ursprünglich wollte Sander gemeinsam mit einem Freund als Team an den Start gehen. Doch als dieser krankheitsbedingt kurzfristig ausfiel, stand Sander vor der Wahl: absagen oder alleine durchziehen. Er entschied sich für Letzteres. Um 15 Uhr fiel für ihn der Startschuss zu einem Rennen, dem er mit großem Respekt begegnete. „Respekt hatte ich schon für die Strecke, die ganze Nacht durch, durch den Wald über Stock und Stein“, so Sander über seine Gedanken vor dem Start.

Sturz und 240 Kilometer voller Willensstärke

Das Rennen lief gut an. Die teilweise technischen Mountainbike-Abschnitte kamen Sanders Fähigkeiten entgegen und er fand schnell seinen Rhythmus. Doch nach rund 70 Kilometern, kurz nach der tschechischen Grenze, passierte es. Ein Moment der Unachtsamkeit auf einer Schotterstraße führte zu einem Sturz. Die Folge: eine blutende Hand. Doch ans Aufgeben dachte Sander keine Sekunde. Er stieg wieder aufs Rad und fuhr die verbleibenden 240 Kilometer mit verletzter Hand weiter. Wie schwer die Verletzung war, sollte sich erst im Ziel zeigen: Im Krankenhaus musste die Wunde mit drei Nähten versorgt werden.

Im Flow zum überraschenden Sieg

Trotz des schmerzhaften Handicaps fand Sander in einen richtigen Flow. Er hatte sich seine Kräfte von Anfang an gut eingeteilt und konnte deshalb selbst in der letzten Stunde noch viel Druck aufs Pedal bringen. „Man kommt in einen richtigen Flow und sieht unzählbar viele Tiere“, beschreibt er die Erfahrung der Nachtfahrt. Er blieb nur selten stehen und hatte durchgehend ein gutes Gefühl.

Da die Fahrer alle zwei Minuten einzeln starteten, wusste Sander während des Rennens nie genau, auf welcher Position er lag. „Man weiß also nicht, was hinter sich passiert. Ich bin aber nie überholt worden.“ Die Überraschung im Ziel war daher umso größer: Platz 1!

Nach 300 Kilometern, 5.000 Höhenmetern und einer unglaublichen Zeit von 13 Stunden und 47 Minuten stand Sander als Sieger fest.

„Der Sieg war dann richtig cool“, meint Sander. Für ihn war das Rennen vor allem ein Test, um auszuprobieren, ob Ultra-Gravel-Events wie das legendäre „Badlands“ etwas für ihn sind. Nach diesem Ergebnis scheint die Antwort klar. Er empfiehlt die Veranstaltung wärmstens, bei der es im nächsten Jahr sogar eine 500-Kilometer-Strecke geben wird.

Die Bikefriends Salzburg gratulieren Sander von Herzen zu diesem fantastischen Ergebnis! Die mentale Stärke, nach einem Sturz weiterzufahren und das Rennen zu gewinnen, verdient höchsten Respekt. Chapeau, Sander! 🥇💪

Fotos: RACA/Kovac Visuals

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